Das Römische Reich, seine Spuren hat es auch hier bei uns hinterlassen.

Von 58 bis 51 v. Chr. - Gallischer Krieg Caesars bis 476 n. Chr. dem Ende des Ende des Weströmischen Reiches, entstanden auch bei uns heute noch zu bewundernde spuren römischer Geschichte.

Mit Fotos und Informationen zu römischen Baudenkmälern, möchte ich in diesem Blog das Interesse an Archäologie (insbesondere der römischen) vor unserer Haustür wecken und dazu bewegen, die hier behandelten archäologischen Stätten anzufahren und selbst zu erleben.






Freitag, 18. Juli 2008

Römischer Grabhügel des 2. Jahrhunderts n. Chr. in Siesbach

 

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In Siesbach war ich 2002,  der  Grabhügel befand sich in einem sehr guten zustand. Ich gehe davon aus das dies auch heute noch so ist.  Jedoch war es wie ich fand, nicht ganz so einfach dort hin zu gelangen. Doch wozu gibt es heute Navis  ;-)
Auch ein Blick bei Google Maps kann nie schaden und wer weiß vielleicht hat sich ja auch vor Ort  die Beschilderung verbessert. Nichts desto trotz kann ich einen Besuch des  Grabhügels nur empfehlen.

 

image 2 km westlich von Siesbach, in einer einsamen Waldgegend, liegt ein nahezu mustergültiges Beispiel für römische Hinterlassenschaften im Hunsrück. Hier wurde originalgetreu eine Grabanlage (174 n.Chr.) wiederhergestellt. Eine Aufschüttung von ursprünglich 4-5 m Höhe wird durch eine Ringmauer (Durchmesser 21 m) und diese wiederum durch eine quadratische Mauer (24,5 m Seitenlänge) umschlossen. Darin eingeschlossen befindet sich ein Altar (3,8 x 2 m), der rechts und links von zwei Sandsteinköpfen (MARS und ATTIS) eingeschlossen war.

 

 image Den Grabhügel krönte eine 1,2 m hohe Plastik. Darauf sitzt ein Adler auf einem Pinienzapfen mit einer Schlange in den Fängen (antikes Sinnbild für Fruchtbarkeit und immerwährender Kreislauf von Werden, Vergehen und Wiedergeburt). Ein Wegweiser führt aus dem Dorf Siesbach zum Grabhügel.

 

 

 

 

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Träger der Ausgrabung und Restaurierung Verbandsgemeinde Birkenfeld mit finanzieller Unterstützung der Bundesanstalt für Arbeit (ABM) und des Landesamtes für Denkmalpflege, Mainz.
Die Restaurierung wurde weiterhin durch Spenden versch. Personen und Firmen gefördert.
Archäologische Untersuchung: Rheinisches Landesmuseum Trier Abgüsse der Fundstücke sind im Heimatmuseum Birkenfeld zu besichtigen.

 

 

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Nord-Süd Schnitt durch den Grabhügel

Die Ausgrabungen 1976/77 zeigten dass der Grabhügel durch Steinausbeutung und unsystematische Grabungen im 19. Jahrh. teilweise zerstört worden war.
Die Untersuchungsergebnisse waren jedoch so bedeutend das die Verbandsgemeinde Birkenfeld unterstützt vom Landesmuseum Trier den Wiederaufbau des im Birkenfelder Land einmaligen Denkmals durchführte.

7 Der Hügel hatte ursprünglich eine Höhe von 4 bis 5m er war durch eine Doppelmauer aus Quadern mit halbwalzenförmigen Abdeckplatten als heiliger Bezirk ausgewiesen die Ringmauer mißt 21m im Durchmesser die Quadratmauer hat 24,5m Seitenlänge. Das tonnenschwere Steinmaterial mußte aus 3 bis 4 km Entfernung herangeschafft werden. Den Hügel überragte ein Steindenkmal von dem nur noch in situ ein Steinpackungsfundament erhalten war. Zu diesem zentralen Steindenkmal gehörte wahrscheinlich als Bekrönung ein auf einem Pinienzapfen sitzender Adler, der in den Fängen eine Schlange hält Adler Schlange und Pinienzapfen waren in der Antike Symbole des Ewigen Lebens. Nördlich des Hügels stand einbezogen in die Quadratmauer ein 3,80 x 2m großer Altar, zu dessen figürlicher Ausstattung die lebensgroßen Sandsteinköpfe zweier Gottheiten ,Mars und Attis gehörten.

 

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Sandsteinkopf des bärtigen Mars mit Helm ca. 30cm groß     Kopf des Attis? mit phrygischer Mütze ca.30cm groß.

Unter der Hügelaufschüttung entdeckten die Ausgräber vier Opfergruben. Das hier zu erwartende Grab wurde nicht gefunden. Wahrscheinlich war es seit langem zerstört. In den bis zu 2m langen schmalrechteckigen Gruben hatte man die Überreste der Scheiterhaufen '"bestattet" auf denen das bei der Totenfeier benutzte und absichtlich zerschlagene Geschirr mitverbrannt worden war.image

Die Scherben hunderter von Ton- und Glasgefäßen zeugen von einer großen Trauergemeinde. Verkohlte Datteln, Kirsch und Zwetschgenkerne sind vom Totenmahl übriggeblieben oder als Opfer an die Totengottheiten zu deuten. Besonders wertvoll waren einige verkohlte Eichenholzstücke Sie konnten dendrochronologisch in das Jahr 174 n.Chr. datiert werden. Damit steht fest, das die Grabanlage im Jahre 174 oder kurz danach errichtet wurde.

Lage:
2 km westlich von Siesbach

Öffnungszeiten:
Ganzjährig geöffnet.

 

Text Quellen:

Info Tafel vor Ort

Bild Quellen:

Eigenes Bildmaterial
Info Tafel vor Ort

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